CarsFromItaly.info

Eggenfelden (dpa) - Das Jugendgericht im bayerischen Eggenfelden hat den Sänger Daniel Küblböck wegen Fahrens ohne Führerschein und fahrlässiger Körperverletzung zu 25 000 Euro Geldstrafe und 8 Stunden Sozialarbeit verurteilt.



© 2004 DPA
Daniel Küblböck

Küblböck hatte vor vier Monaten mit dem Auto einer Bekannten nahe seiner Heimatstadt Eggenfelden einem Gurkenlaster die Vorfahrt genommen. Außer dem 18-jährigen Sänger selbst wurden zwei Menschen verletzt, es entstand ein Sachschaden von 150 000 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig, Verteidiger und Staatsanwalt verzichteten auf Rechtsmittel.

In der einstündigen Verhandlung war Küblböck zurückhaltend aufgetreten und hatte alle Anklagepunkte eingeräumt. «Es tut mir Leid», sagte er. Der sonst für ein eher schrilles Outfit bekannte Sänger war in einem schlichten rot-weißen Hemd und Jeans vor Gericht erschienen. Er entschuldigte sich noch einmal bei seinen Opfern und bat sie um Verzeihung.

Allerdings kommt der Verurteilte nicht umhin, einen Tag gemeinnützige Arbeit zu leisten. Der Staatsanwalt und auch Küblböcks Anwalt hatten zunächst für einen Verzicht darauf plädiert, damit die Sozialarbeit nicht zum «Medienspektakel» werde. Um sich vor Sensationsgier zu schützen, könne er ja zum Arbeiten ins nahe Franziskanerkloster gehen, schlug Richter Josef Ritzer vor. Küblböck nahm diesen Vorschlag dankbar auf und kündigte einen baldigen Bußgang ins Kloster an.

Zuvor hatte es in der Verhandlung zwischen dem Richter und dem 18-Jährigen einige verbale Spitzen gegeben. So fragte Ritzer Küblböck zu Prozessbeginn: «In der Anklage ist "Sänger" als Beruf angegeben, ist das noch aktuell?» Küblböck konterte: «Freischaffender Künstler.» Als es später um die Möglichkeiten eines sozialen Arbeitseinsatzes ging, hakte der Jugendrichter nach: Ob ihm sein Job als Künstler denn Zeit für solch einen Sozialdienst lasse, wollte der 52-jährige Jurist wissen.

Letztlich war Küblböck über das Urteil sichtlich erleichtert. Sein größter Wunsch sei es, bald die Fahrprüfung zu machen. «Mir liegt am Herzen, dass ich endlich einen Führerschein habe», sagte er. Da der Richter ihm im Urteil keine Sperrzeit auferlegte, kann der 18-Jährige voraussichtlich schon in wenigen Monaten die Prüfung ablegen.

Bei der Gerichtsverhandlung blieb der von den Behörden befürchtete Ansturm von Küblböck-Fans und Schaulustigen aus. Im Gerichtssaal versammelten sich neben Dutzenden von Journalisten nur rund 15 Zuschauer, und auch vor dem Justizgebäude gab es keinen Fanauflauf. Für seine Verehrer hatte der Teenie-Schwarm doch noch eine Neuigkeit parat: In Zukunft möchte er nicht mehr nur Musik machen, sondern ins Filmgeschäft einsteigen. Sein Wunsch sei es, Darsteller zu werden, und dafür wolle er eine Schauspielschule besuchen.

Und jetzt überlegt mal:

Welche Strafe hätte unsereiner aufgebrummt bekommen???

das nenne ich promibonus